Ägypten
Rotes Meer, Wüsten, Tempel |
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Ägypten das
Land der Götter, Gräber und Gelehrten stellt mit
seiner Exotik und dem Reiz des Altertums schon immer eine
touristische Verlockung dar.
Wir haben 2000 eine Kurzreise (1 Woche) nach Ägypten
an den Strand von Hurghada unternommen und möchten nicht,
wie oft beschrieben, über die Flughafenschlangen, die
halbfertig gebauten Städte, den Müll am Strand,
die Militärbegleitung oder die Mittelklassehotels erzählen.
Vielmehr möchten wir als Tourist in einem fremden Land
die schönen landschaftlichen und kulturellen Seiten des
Landes sehen und tolerieren die aus unserem Augenschein schlechten
Verhältnisse.
"Nur wenn das Herz erschlossen,
dann ist die Erde schön,
Du standest so verdrossen
und wusstest nichts zu sehen"
Goethe
Sicher ist die
künstliche Touristenstadt Hurghada nicht gerade die Stadt,
welche uns Ägypten mit seinen Menschen und seiner Kultur
beschreibt, jedoch sind auch von hieraus wunderschöne
Ausflüge zu den historischen Tempelanlagen und Grabmählern,
den ägyptischen Städten, in die Wüsten und
natürlich in die zauberhafte Welt der Korallenriffe des
Roten Meeres möglich.
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90% der Landfläche Ägyptens
wird durch Wüste eingenommen. Das schmale Flusstal des Nils ist
hingegen satt grün und das landwirtschaftliche Zentrum Ägyptens.
Ein Pflichtprogramm für einen Aufenthalt am Roten Meer ist ein
Tauchausflug oder eine Schnorchelfahrt. Das Rote Meer hat alles zu
bieten: Warmes, sauberes Wasser und eine Explosion von Leben, Farben
und Lichtspielen und dies schon von den ersten Metern an. Man braucht
also nicht Tauchexperte zu sein und es reicht, wenn man mit Schnorchel,
Brille und Flossen auf Erkundung geht und einige Grundregeln von Vorsichtsmassnahmen
und Naturschutz einhält.
Tausende Fische in allen Farben und Grössen, Krebse, Muscheln,
Schildkröten, Korallen und Seeigel kann man in einem zauberhaften
Schauspiel in den Korallenriffen aus nächster Nähe beobachten.
Leider sind unsere Erfahrungen in Unterwasserfotografie noch nicht
so ausgereift, sodass wir keine Fotos zur Verfügung stellen.
Vielleicht können Sie uns dazu einige Tipps zu Technik und Handhabung
zukommen lassen (E-Mail, Gästebuch ...Danke)
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Ein absoluter
Besucherhöhepunkt Altägyptens ist der Luxor Tempel.
Die riesige, Säulen geschmückte Tempelanlage von
Karnak ist eines der ehrfurchterbietenden sakralen Bauwerke
auf der Erde (UNESCO-Weltkulturerbe). Die an dem Nilufer liegende
Stadt hiess im Altertum Theben und umfasste die heutigen Orte
Karnak, Luxor sowie West-Theben am anderen Nilufer mit den
Totentempeln und Grabmälern der Pharaonen im Tal der
Könige und im Tal der Königinnen. Luxor ist arabisch
und bedeutet - Paläste.
Widderköpfige Sphingen säumen den Weg zwischen Tempel
von Karnak und der Anlegestelle, welche Ramses II erbauen
liess, und symbolisieren die Macht Amuns, des Ortsgottes von
Theben, welcher später mit Re zur Reichsgottheit verschmolz.
Von der einst drei Kilometer langen Sphinx-Allee ist nur noch
ein Teilstück erhalten. Diese Kulturbauten sollten, im
Gegensatz zu den weltlichen Gebäuden aus Schlammziegeln,
für die Ewigkeit dauern und wurden deshalb aus Assuan-Granit,
Kalk- und Sandstein errichtet. Manche Teile dieser gewaltigen
Anlage sind über 4000 Jahre alt. |
Der Nil ist mit seinen 6.671 km
der längste Strom der Erde. Er strömt in einer bis
zu 20 km breiten fruchtbaren Schwemmlandebene durch Ägypten
und mündet mit einem 20.000 qkm grossen Delta in das
Mittelmeer. Für die Landwirtschaft Ägyptens ist
der Nil von grösster Bedeutung. Die jährlichen Hochwasser
(Höchststand Sep/Okt) werden durch Staudämme geregelt
und auf das ganze Jahr verteilt. Ausserdem wurden viele Kanäle
gebaut, um das Flusswasser an die Felder der Bauern heranzuführen.
In Luxor haben wir mit einer Fähre den Nil überquert,
um in das Tal der Könige zu gelangen. |
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Das Tal der Könige
bietet einen Einblick in die <Jenseitsvorstellungen> des alten
Ägyptens.
Ca. 5 Kilometer vom westlichen Ufer des Nil entfernt, befindet
sich das Wadi Biban el-Moluk, das Tal der Könige. Mit
Ausnahme von Echnaton liessen sich hier alle Herrscher des
Neuen Reiches (1539 - 1078 v.Chr.) seit Thutmosis I. beisetzen.
Sie wählten dazu keine Pyramiden mehr, sondern unterirdische
Grabkammern. Die Wände wurden mit aufwendigen Wandmalereien
versehen. Die Grabbeilagen sind in den heute ausgegrabenen
Kammern nicht mehr zu sehen. Die Schätze sind zum grossen
Teil von Grabräubern geraubt und die erhaltenen Stücke
befinden sich im ägyptischen Museum in Kairo oder in
den Museen aller Welt (zum Beispiel Berlin). Das Tal gliedert
sich in zwei Arme, wobei der östliche mit dem Grossteil
der Königsgräber als das <Tal der Könige> bezeichnet
wird. Im Westtal wurden bisher nur die Gräber von Amenophis
III. und Eje entdeckt. Im Tal der Könige wurden bisher
64 Gräber gefunden, die aus der 18. - 20. Dynastie stammen.
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Der Totentempel der Pharaonin Hatschepsut
ist in die Wüstenberge vor dem Tal der Könige gebaut. Ihr
Stiefbruder und zweiter Mann Thutmosis III hasste sie so sehr, dass
er nach ihrem Tode alle ihre Bilder und Namen zerstörte. Somit
ist heute keine Abbildung von ihr mehr vorhanden. Sie wird aber trotzdem
von den Ägyptern verehrt, weil sie in ihrer Zeit den Ägyptern
Frieden und Wohlstand gebracht hatte.
Sonnenuntergang am Nil.
Dieser Urlaub war für
die gewaltige Kultur einfach zu kurz (1 Woche). Man muss sich Zeit
nehmen, um das Land mit seinen endlosen Wüsten und dem fruchtbaren
Nil, den Grossstadtmetropolen und den bäuerlichen Lehmhütten,
den Handys an der Ecke und den Eselkarren, den gigantischen Tempelanlagen,
der zauberhaften Unterwasserwelt im Roten Meer, die Ruhe in menschenleeren
Gegenden und die Massentourismuszentren zu verstehen.
-Ende-
J.Böhme |
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