Reisebericht Istanbul Türkei

weitere Seiten


Istanbul

Stadt in Europa und Asien
Moscheen, Bosporus, Basar und Fisch essen

Istanbul ist die einzige Stadt der Welt, welche sich über zwei Kontinente erstreckt. Die Stadt liegt zum Teil in Europa bzw. in Asien und wird durch den Bosporus getrennt. Istanbul - die Stadt am Bosporus ist ein Moloch von Lärm, Staub, Autos, Abgasen, Menschen, Häusern und Hitze.
Die Stadt Byzanz - Konstantinopel - Istanbul ist eine in ihrer Geschichte ständig umkämpfte Stadt. Sie diente fast 1600 Jahre dem oströmisch-byzantinischen und später dem türkisch-osmanischen Reich als Hauptstadt. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches am Ende des Ersten Weltkrieges erkämpfte die türkische Befreiungsbewegung unter Mustafa Kemal Atatürk (Türkvater) die Unabhängigkeit. 1923 wurde die Türkei Republik und Ankara die neue Hauptstadt. Sie ist die grösste und bedeutendste Stadt der Türkei und wie viele sagen - die heimliche Hauptstadt.
Die Stadt zerfällt immer mehr in arme und reiche Stadtteile. Zum Beispiel die Stadtteile in der Nähe der bekannten Galatabrücke sind sehr dicht bebaut und verfallen zusehends. Dagegen stehen an den Ufern des Bosporus und Marmarameeres wunderschöne Villen und Bungalows, mit Mieten und Grundstückspreisen weit über deutschen Verhältnissen. Jedoch ca. 50% der Einwohner Istanbuls leben in ärmlichsten Verhältnissen.
In dem Grossraum Istanbul leben ca. 15-20 Millionen Einwohner und jährlich ziehen ca. 350.000 Menschen in die Stadt.

Blick vom Galataturm Blick vom Galataturm Blick vom Galataturm auf den Bosporus Galataturm im Stadtteil Beyoglu
Galatabrücke Blick vom Galataturm Strasse unterhalb des Galataturm Teppich waschen auf dem Dach .Einen sehr guten Blick über die Stadt hat man von dem bekannten Galataturm. Von hier oben kann man das Zentrum des Hexenkessels Istanbul gut beobachten. Man sieht die Autos sich durch die engen Strassen quälen, die zerfallenen Dächer bzw. nie fertig gebauten Häuser, die Moscheen, Kirchen, Bürohäuser und Hotels auf engstem Raum. Aber auch die schön eingerichtete Dachwohnung mit Blumenbalkon, heimlich hinter den Wänden rauchende Jugendliche und betagte Frauen, welche die schmutzigen Teppiche auf der Dachfläche schrubben (oder werden das Antik-Teppiche ?).
Etwas weiter ist die Galatabrücke (Galata Köprüsü) zu sehen, welche die Stadtteile Beyoglu und Fatih verbindet. Durch dieses Nadelöhr zwängen sich täglich tausende Autos, Busse und Taxisen.
An den Geländern der Galatabrücke, neben dem unaufhörlich fliessenden Verkehrsstrom, stehen Tag für Tag viele Angler, um kleine Fische zu fangen. Galatabrücke mit Anglern Galatabrücke mit Anglern
Auf dem Weg zum Grosser Basar - Kapali Carsi Grosser Basar - Kapali Carsi
Grosser Basar - Kapali Carsi Grosser Basar - Kapali Carsi
Grosser Basar - Kapali Carsi Grosser Basar - Kapali Carsi
Der überdachte Grosse Basar, der Kapali Carsi, ist der bekannteste Basar Istanbuls und ein Pflichtprogramm eines Istanbulbesuches. Hier bekommt man alles, was man sich so vorstellen kann. Schmuckwaren, Teppiche, Bekleidung (neben Schuhen, Hemden, Blusen, Hosen auch Tanzkostüme), Kupfer- und Messingwaren, Meerschaumpfeifen, Gewürze, Honig, Obst und Gemüse, Handys, Trödel und alle alltäglichen Produkte kann man hier erfeilschen. Jedoch haben wir uns sagen lassen, dass die Waren teurer sind als auf den Basaren ausserhalb, und deshalb wird hier von der einheimischen Bevölkerung nur wenig eingekauft. Das dichte Menschengewühl zeigte uns jedoch etwas anderes ...?
Bei einem Bummel durch Istanbul können Sie davon ausgehen, dass Sie auf eine Tasse Tee eingeladen werden. Und eine Tasse türkischer Kaffee oder Tee beim Teppichhändler gehört einfach zum Shopping in Istanbul. Istanbul ist berühmt für seine feingewebten Seidenteppiche und die Geschichten zu den Teppichen sind interessant und lassen uns die Motive verstehen.
In Istanbul gibt es über 3000 Moscheen. Es ist nur möglich, einen geringen Bruchteil davon zu sehen und deshalb wälzen sich Besucherströme von internationalen Touristen durch die bekannte Blaue Moschee und die gleich gegenüberliegende Hagia Sophia. Die Blaue Moschee ist die einzige Moschee mit sechs Minaretten, unter Sultan Ahmet I. errichtet. Die Hagia Sophia war lange das gewaltigste Gotteshaus der Christenheit und ist nach 1453 zur Moschee geworden und heute ein Museum. Doch für seinen Eintrittspreis bekommt man ein architektonisch und künstlerisch beeindruckendes Bauwerk zu sehen. Sultan Ahmet Camii - Blaue Moschee Sultan Ahmet Camii - Blaue Moschee
Hagia Sophia
Yeni-Camii-Moschee am Eminönü-Platz bei der Galatabrücke Süleymaniye Camii Markttreiben Antransport mit Pferd auf dem Weg zur nächsten Moschee
Für den Palast der türkischen Sultane, den Topkapi Sarayi, sollte man sich reichlich Zeit nehmen. Diese ausgedehnte Palastanlage besteht aus mehreren Höfen, in denen sich heute verschiedenste Museen und Ausstellungen befinden. Der damalige Inbegriff des Orients - der Serail - war alles in einem. Er war Wohnsitz des Paschas und Regierungszentrale, religiöser Mittelpunkt, ausgelassener Vergnügungsort, Intrigen- und Verbrechenschmiede, Karriereort und Platz der Erholung. In dieser Anlage lebten bis zu 5000 Menschen. Der Harem regt dabei unsere Fantasie besonders an. In ihm sollen unter manchen Sultanen bis zu 1200 Frauen gleichzeitig gewesen sein.
Topkapi Sarayi
Topkapi Sarayi
Eminönü-Platz bei der Galatabrücke Händler Marktplatz
Süleymaniye Camii - rituelle Waschungen Universität Istanbul gestrandet
Ein besonderer Tipp ist das Fischessen direkt am Fluss. Für eine Million türkische Lira bekommt man dort frisch gegrillten Fisch im Brot. Einfach lecker und dazu noch preiswert. Man kann natürlich auch unterhalb der Galatabrücke die sehr guten Fischrestaurants besuchen und wird dort mit den fast ausschliesslich touristischen Besuchern zuvorkommend mit Vorspeisen, den unterschiedlichsten Fischspezialitäten und Getränken bedient. Hier ist es aber auch nicht ganz billig ... Also besser in die Restaurants gehen, welche auch die Einheimischen besuchen.
Als besonders empfehlenswerte Fischsorten sehen wir den Blaufisch, die Sardinen und den Steinbutt.
Bosporusbrücke Bosporusbrücke Festung Rumeli Hisari und Bosporusbrücke Bosporusbrücke
Hintergrund - Bosporusbrücke
Bosporusbrücke von unten
Ein Muss bei einem Istanbulbesuch ist eine Fahrt auf dem Bosporus. Bei den Anlegestellen an der Galatabrücke kann man sich eine Fahrkarte für eine Fähre kaufen und ca. 5 Stunden bis zum Schwarzen Meer und zurück die wunderschönen Ufer und das rege Treiben auf dem Bosporus geniessen. Lassen Sie sich nicht von den Schleppern verleiten und bezahlen Sie das dreifache in einem kleineren Boot für ein und die selbe Strecke.
Bei dieser Fahrt fahren Sie unter den beiden gigantischen Bosporusbrücken hindurch. Die erste Bosporushängebrücke wurde 1973 erbaut und verbindet die beiden Erdteile Europa und Asien auf einer Länge von 1622 m. Der Abstand zwischen den beiden Pylonen beträgt 1074 m und die Durchfahrtshöhe für Schiffe beträgt 64 m.
kleine Anlegestelle am Bosporus Sommervillen aus Holz Sommervillen aus Holz am Schwarzen Meer angekommen
Der Bosporus - die ca. 31 km lange Meerstrasse ist bis zu 120 m tief und von 660 m bis 4,7 km breit. Besonders beeindruckend sind die an den Ufern aufgesäumten, aus Holz gebauten Sommervillen. Aber auch die kleinen romantischen und wohlhabenden Dörfer laden zu einen Gaststättenaufenthalt und natürlich zum Fischessen ein.
Prinzeninseln - Kizil Adalar zu Pferd auf Büyük Ada
Büyük Ada - die grösste der Prinzeninseln
An den Fährstationen unterhalb der Galatabrücke kann man auch Fahrkarten für eine Fahrt in das Marmarameer zu den neun Prinzeninseln (Kizil Adalar) kaufen. Mit der Fähre benötigt man ca. 1,5 Stunden bis zu der grössten Insel mit dem Namen Büyük Ada. Die Insel kann man zu Fuss, auf dem Esel, per Pferdekutsche oder mit dem Fahrrad erkunden. Autos sind auf der gesamten Insel nicht zu finden, aber dafür romantische Orte zwischen Pinienwäldern und kleinen Hafenanlagen im blau schillerndem Wasser.
Sonnenuntergang Sonnenuntergang Sonnenuntergang Sonnenuntergang
Ein Schauspiel und Fotomotive ohne Ende sind die Sonnenuntergänge über Istanbul. Wie Scherenschnitte zeichnen sich die gewaltigen Baukörper der Moscheen mit ihren Minaretten vor dem glühenden Himmel ab. Das spiegelnde Meer, fast immer schönes Wetter und die mit tausenden Lichtern beleuchtete Stadt machen das nächtliche Istanbul zu einem unvergessenen Ereignis.
-Ende-
J.Böhme