Kalimantan - Trans-Borneo
Schluchten, Flüsse, Primärurwald, Ureinwohner
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Borneo ist mit seinen 743.000 qkm
die drittgrösste Insel der Welt. Zwei Drittel davon gehören
zu indonesisch Kalimantan. Im Nordwesten liegen die malaysischen
Bundesstaaten Sarawak und Sabah sowie das unabhängige
Ölsultanat Brunei. Auf Borneo leben ca. 10 Mio. Menschen
und ist damit das am dünnsten besiedelte Gebiet Südostasiens.
Borneo ist bekannt durch seine dichten Dschungel, Nebelwälder,
ständigen Regen, die damaligen Kopfjäger, Flüsse
mit Booten und Orang Utans. In den Küstengebieten werden
die grossen Erdgas- und Ölvorkommen und im Landesinneren
die Edelhölzer und Diamanten ausgebeutet. Der Name Kalimantan
ist von dem malaysischen Wort für "Diamantenfluss"
abgeleitet. Diese Reise war eine expeditionsmässige Durchquerung
der Insel von West nach Ost, wobei wir uns mit unserem Abenteuergeist
der gigantischen Natur mit ihren Kräften zu stellen versuchten. |
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Nachdem wir im Juni 1995 von Frankfurt über
Jakarta nach Pontianak auf Borneo angekommen sind, besichtigten
wir die Handelsstadt. In Pontianak leben ca. 350.00 Einwohner,
überwiegend Chinesen, und es ist das Kautschukzentrum
von Westkalimantan. 25 km südlich fliesst der Kapuas
River, dessen Verlauf wir ins Landesinnere gefolgt sind, um
anschliessend hinter dem Gebirge den Mahakam River wieder
hinabzufahren. |
Der Kapuas ist mit seinem 1000
km langen Flusslauf der längste Fluss Indonesiens. An
dessen Ufern spielt sich das gesamte Leben ab. Der Fluss ist
Transportstrasse für Güter und Menschen und dient
auch zum waschen, baden sowie als Wasserquelle. Aber auch
die gesamten Abfälle werden im Fluss entsorgt. Die Toilettenhäuser
eines Haushaltes werden direkt am Flussufer gebaut und für
die tägliche "Hygiene" genutzt.
Als Tourist hat man die Möglichkeit, auf den regelmässig
verkehrenden Fähren einen Platz zu buchen; jedoch sollte man
viel Zeit einplanen, da an jeder Station gehalten wird und die
Schiffe sehr langsam sind.
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Da wir mehrere Tage unterwegs waren, versuchte
ich, dem Lärm der Schiffsmaschine in der Nacht auf dem
Dach zu entkommen, um zu schlafen; jedoch bin ich morgens
durch den starken Nebel total durchnässt aufgewacht und
doch wieder zu den in den Auspuffgasen liegenden Reisenden
gegangen.Von den Hotels im Landesinneren sollte man nicht
zuviel erwarten. Aber wir sind ja nicht zum Hotelurlaub nach
Kalimantan gekommen, sondern wollten die einzigartige Natur
und das Land mit seinen Menschen erleben. |
In dem ersten einheimischen Dorf, wir bezeichnen alle
verschiedenen Stämme fälschlich einheitlich als Dayak,
werden wir herzlich begrüsst. Wir sehen hier die ersten
Dayak - Langhäuser und erkennen darin wie angenehm klimatisiert
diese sind.Wir liessen uns gern einladen zu Palmenwein, Reiswein
und Reisschnaps. Ein typisches Dorf besteht aus einem langen
Haus, in dem bis zu 50 Familien wohnen. Die Häuser können
über 100 m lang sein. Auf einem nicht weit abseits liegenden
"Friedhof" bekommen wir Einblicke in den vergangenen
Totenkult der Dayak. Die Toten wurden in einem sargähnlichen
Behältnis in Totenhäusern, zusammen mit Grabbeilagen
aus dem Familienbesitz, Waffen oder anderen Wertgegenständen,
aufbewahrt. In der heutigen Zeit wird jedoch diese Bestattungsform
nur noch ganz selten angewandt; sondern es wird auch hier erdbestattet.
Leider sind die alten Grabstätten stark durch die Witterung
und durch Grabräuber beschädigt. |
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