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Hier eine Abschrift einer kleinen Tafel im Kloster:
(Anfang des Zitates)"DIE
GESCHICHTE DES NACHKAMALDULENSERKLOSTERS IN WIGRY
Das Gebiet um den Wigrysee
wurde erstmals in den Quellen aus dem 15.Jahrhundert erwähnt.
Es war ein königlichers Jagdgebiet, wo bereits im Jahre
1559 ein Jagdhaus stand, das im 17. Jahrhundert weitgehend
umgebaut wurde.
Im Jahre 1604 kamen die Brüder des Kamaldulenserordens,
die nach strengen einsiedlerischen Regeln lebten, nach Polen
und ließen sich in Bielany bei Krakau, Rytwiany, Bieniszew,
Bielany bei warschau und Pozajscie in Litauen nieder. Der
polnische König Jan Kazimierz genehmigte den Klosterbrüdern
auch die Ansiedlung auf dem Gebiet rund um den Wigrysee
und den Bau eines Klosters in Wigry, was in einem königlichem
Privileg aus dem Jahre 1667 Bestätigung fand.
Die Mönche kamen Mitte des Jahres 1667 auf der Insel an,
nahmen das JKagdhaus in Besitz und bauten eine Holzkirche,
ein Kloster und ein Wirtschaftsgebäude.
Im Jahre 1671 wurde die gesamte Anlage durch ein Feuer zerstört.
Durch ein weiteres Privileg vom König Michal Korybut Wisniowiecki,
das im Jahre 1676 ausgestellt wurde, sowie durch weitere
Schenkungen und Ankäufe erweiterte der Kamaldulenserorden
seinen Besitz um mehrere Forstwirtschaften mit Urwäldern
und Dörfern. Im Jahre 1685 wurde das Kloster zu einem Priorsitz,
wodurch sein Ansehen beträchtlich stieg. Im Zusammenhang
mit der Einrichtung des Priorsitzes hat man mit dem Bau
einer umfangreicheren, prächtigeren Anlage begonnen.
Das Klostergelände wurde erhöht und mit zwei Mauerringen
umgeben. Zu dieser Zeit wurde das Refwektorium, die Mönchszellen,
die Türme, ein eigene Bäckerei und Tischlerei gebaut. In
den Jahren von 1694 bis 1745 entstand die im Barockstil
erbaute Kirche, der jüngste Bau des Klosterkomplexes.
Das Einsiedlungsprivileg wurde im Jahre 1698 von König August,
1739 vom König August III sowie 1767 vom König Stanislaw
August Poniatowski bestätgt und erneuert, was die Stellung
des Ordens festigte und eine intensive Wirtschaftsführung
erlaubte. Auf dem Kamaldulensenorden untergebenem Gebiet
entstanden ungefähr 30 Dörfer und Meierhöfe.
Das Dorf Suwalki wurde ausgebaut und erhielt im Jahre 1710
vom König August dem II das Marktrecht und Stadtrechte.
Die weitere Entwicklung des Klosters wurde durch die dritte
Teilung Polens verhindert.
Im Jahre 1796 nahm die preussische Regierung das Vermögen
des Klosters in Beschlag und überließ dem Orden nur das
Gebiet der Halbinsel. Vier Jahre später wurde das Kloster
geschlossen und die Mönche nach Bielany bei Warschau versetzt.
Das ehemalige Kloster wurde zum Bischofssitz des Bistum
Wigry. Durch den Ausbau zu einem Dom wurde der Innenraum
der Kirche teilweise umgebaut. Der Hauptaltar wurde von
der Ostwand an die Stelle des Ordenschors verschoben und
der Musikchor an der Vorderseite errichtet. Die Klostergebäude
bekamen neue Funktionen: Im Turm gegenüber der Nordfassade
der Kirche wurde ein Krankenhaus geöffnet, das im Jahre
1809 zum Lager von Tausenden von Kriegsgefangenen wurde.
Im Jahre 1823 wurde das Bistum Wigry nach nur 25 jahren
aufgelöst und in das benachbarte Sajny verlegt.
Das ehemalige Kloster wurde zu einer Farrei. Die Instandsetzung
der Kirche wurde zwar im Jahre 1829 durchgeführt aber der
Innenraum der Kirche verlor viel an seiner Pracht - eine
Vielzahl von Gemälden und Kunstwerken wurden in die benachbarten
Kirchen verlegt, das Kupferdach der Kirche wurde im Jahre
1835 auf Befehl der Regierung des polnischen Königreiches
abgetragen, ein Teil von dem Klostergebäude wurde versteigert,
so das im Jahre 1880 kaum noch etwas von dem Klosterkomplex
übriggeblieben ist, - 1885 wurde der Hauptaltar der Kirche
versteigert. Gleichzeitig bemühte man sich aber die Stützmauer,
die in höheren Partien beschädigt war, zu erhalten.
Während des Ersten Weltkrieges wurden alle Gebäude zerstört.
Mit dem Wiederaufbau der Kirche hat man 1922, nach den Plänen
von Oskar Sosnowski, begonnen. Bis 1929 wurde das Refektorium
und ein Wohngebäude aufgebaut. In diesem halbfertigen Zustand
verblieb der Gebäudekomplex bis zum Zweiten Weltkrieg. In
den Kriegsjahren wurde zwar der Nordflügel des Refektoriums
ausgebaut, schließlich aber wurde die Kirche und die übrigen
Gebäude durch Artilleriebeschuss zerstört.
Schon in den ersten Nachkriegsjahren bemühte man sich um
den Wiederaufbau des Klosters. Zuerst wurde die Kirche in
den Jahren 1945-49 rekonstruiert, danach wurden die Retaurierungsarbeiten
an einem Teil des Refektoriums (der jetzigen Pfarrei), den
Wohngebäuden, der Gartentreppe, dem Pförtnerhaus, dem Uhrenturm
und einem Teil der Stützmauer durchgeführt. Im inneren der
Kirchre wurden die Seitenaltare restauriert.
Den wiederaufbau des Gartenturms hat man 1994 und im September
1995 den der Kanzierkapelle beendet. Seit 1973 wird durch
den Vertrag zwischen der Römisch Katholischen Kirche in
Wigry und dem kulturministerium ein Teil des ehemaligen
Klosters vermietet und vom Kulturministerium als ein Haus
der Kreativen Arbeit von Künstlern betrieben. Dasd Ziel
des Kulturministeriums ist die künstlerische Tätigkeit in
diesem Haus zu organisieren und zu fördern. Das spiegelt
sich darin, dass verschiedene künsleriche Veranstaltungen,
wie Ausstellungen sowie die Präsentation der künstgütern,
die sich in dem ehemaligen Kloster Wigry befinden, stattfinden.
Das Haus ist ganzjährig geöffnet und verfügt über 120 Betten,
die in Einzel-, Doppel-, und Dreibettzimmern aufgeteilt
sind. Ein Teil der Zimmer sind in den Kamaldulenerhäusern,
den sogenannten Eremem. Jedes Haus verfügt über eine Toilette
und einen Duschraum mit Warmwasser (für zwei Zimmer). In
dem ehemaligen Königshaus befindet sich eine Kantine, in
der die drei täglichen Mahlzeiten angeboten werden und ein
Cafe. Im weiteren verfügt das Haus über eine Bibliothek,
einen Fernsehraum und einen hafen mit Wasserfahrzeugen.
Die besonders attraktive Lage im Wigry Naturpark verspricht
eine wunderbare Erholung. Über das ganze Jahr nehmen wir
sowohl einzelne Gäste als auch Touristengruppen auf."(Ende
des Zitates) |